Freitag, 17. Juni 2011

Wasser aus der Luft


Luftfeuchtigkeit

maximale Luftfeuchtigkeit
ist die Sättigungsmenge, die bei einer bestimmten Temperatur in einem Kubikmeter Luft maximal mögliche Wasserdampfmenge. Übliche Einheit: g/m3
absolute Luftfeuchtigkeit
ist die in einem Kubikmeter Luft tatsächlich enthaltene Wasserdampfmenge. Übliche Einheit: g/m3
relative Feuchtigkeit
ist das Verhältnis der tatsächlich enthaltenen zur maximalen möglichen Masse (Menge) des Wasserdampfes in der Luft - übliche Einheit: %
Kurz: \text{relative Feuchtigkeit} [\%] = \frac{\text{absolute Luftfeuchtigkeit} [\rm{g}/\rm{m}^3]}{\text{maximale Luftfeuchtigkeit}[\rm{g}/\rm{m}^3]} \cdot 100

Montag, 13. Juni 2011

Wasser aus der Luft

Wasser aus der Luft

Regentropfen gleitet an Blatt entlang
Wasser ist ein Wunder der Natur. Obwohl es von vielen Menschen für selbstverständlich gehalten wird, gibt es immer noch viele, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Auf der Welt sterben jedes Jahr 1,5 Millionen Kinder an den Folgen von verschmutztem Wasser.
Gabriele Schmied und Mario Fallast haben ein Gerät entwickelt, das sauberes Wasser aus Luft gewinnen kann. Sie sind die Initiatoren des Studentenprojektes „Oasis“, welches in Zukunft viele Menschen mit dringend benötigtem Trinkwasser versorgen könnte. An der TU Graz haben sie mit weiteren Kommilitonen ein Gerät entwickelt, das sich einen der wahrscheinlich alltäglichsten und einfachsten physikalischen Vorgänge zu Nutze macht – die Kondensation.
Der Prototyp macht aus Luft Wasser! Er saugt Luft an, kühlt diese ab und fängt das daraus entstehende Kondenswasser in einem Behälter auf.
Das Prinzip kennt jeder aus dem Alltag: Nimmt man sich aus dem Kühlschrank ein kaltes Getränk und lässt es kurz bei Raumtemperatur stehen, bildet sich an der kalten Flaschenoberfläche augenblicklich Kondenswasser – der Mechanismus ist derselbe wie bei dem Wasserbereitungs-Gerät. Auch unter schlechten Bedingungen, wie beispielsweise 30°C und 30% Luftfeuchtigkeit kann das Gerät pro Stunde noch etwa einen halben Liter Wasser gewinnen. Die zur Kühlung benötigte Energie soll schon in der nächsten Entwicklungsstufe durch Solarzellen gewonnen werden.
Die Idee zu diesem Gerät ergab sich aus einem Besuch Schmieds in Tansania. Sie war von den Gegebenheiten vor Ort erschüttert und sah in dem Studentenprojekt eine Möglichkeit, Menschen mit schlechter Wasserversorgung zu helfen. Der Einsatz des Geräts beschränkt sich allerdings nicht auf Wüstengebiete (in denen die Luftfeuchtigkeit nachts extrem ansteigt), sondern kann auch in Slums oder Gebieten mit schmutzigen Brunnen helfen. An die einfache Bedienbarkeit und die selten mögliche Wartung vor Ort ist bei der Entwicklung ebenfalls gedacht worden.
Das Projekt „Oasis“ wird jetzt an der TU Graz fortgeführt. Sollten sich interessierte Investoren finden, könnte es schon sehr bald in Krisengebieten für Trinkwasser sorgen.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Trinkwasser aus der Luft

ATMOSPHERA AQUA - Geräte zur Gewinnung vonTrinkwasser aus der Luft !
mineralisiert und desinfiziert.

AA 100 - erzeugt 100 Liter Wasser / Tag
Der Athmosphera Aqua AA 100 produziert
80 -100Liter Trinkwasser am Tag aus der Umgebungsluft mit Hilfe integrierten Kühlanlage und
gibt das Wasser in einen Sammler ab.
Die höchste Wasserproduktion wird bei 27 – 50 ° C und bei höherer Luftfeuchtigkeit erreicht.

KONSTRUKTION
Die Athmosphera Aqua sind in ein Metallgehäuse eingebaut. Auf der Lufteinlassseite ist ein Grobfilter montiert. Der Ablaufstutzen für den Sammler ist unten an der rechten Seite des Aggregats montiert. Der Athmosphera Aqua kann an Wasserrohre angeschlossen werden.

AUTOMATIK
Der Athmosphera Aqua arbeitet vollautomatisch mit einer elektronischen Steuerung .



Der Atmoshera Aqua wird draußen installiert.Das Wasser wird in einen Sammler aufgefangen und mittels Pumpe transportiert. Die Desinfektion findet erst statt wenn das Wasser abgefordert wird, also kurz vor dem Gebrauch.
Arbeitsbereich :
ab 14 ° Celsius
ab 40 % relative Luftfeuchtigkeit .

Die höchste Wasserproduktion erfolgt bei
27 ° Celsius. und bei 90 - 100 % Luftfeuchtigkeit.

Stromverbrauch:
AA 100
1,3 kWh


Länge ,Breite, Höhe
AA 100 : 1850 x 350 x 850 mm

Dienstag, 7. Juni 2011

Wasser aus der Luft zaubern


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Das innovative Unternehmen Dutch Rainmaker hat Windturbinentechnik mit seinem Know-how auf dem Gebiet der Wassergewinnung und -reinigung kombiniert und eine nachhaltige Methode zur Gewinnung von Wasser aus der Luft entwickelt.

Die Idee, Wasser aus der Luft zu gewinnen, ist nicht neu. Das Besondere an der Idee des in Friesland ansässigen Unternehmens Dutch Rainmaker war, Windenergie zur Gewinnung von Wasserdampf aus der Luft zu nutzen. In den vergangenen zwei Jahren hat das Unternehmen eine von Dutch Rainmaker selbst als einzigartig bezeichnete Technik zur Gewinnung von Wasser ohne den Einsatz externer Energieversorger entwickelt und verfeinert.
Das innovative Konzept von Dutch Rainmaker wurde vom European Committee of Environmental Technology Suppliers Associations (EUCETSA) auf dem 5. Europäischen Forum für Öko-Innovation besonders hervorgehoben. Anerkennung fand das Projekt zudem auch bei Ashok Bhalotra, Architekt der „Stadt der Sonne“ im niederländischen Heerhugowaard, dem größten CO2-neutralen Wohnviertel der Welt.
„Zur Gewinnung von Wasser aus der Luft wird Energie benötigt. Da wir Windenergie nutzen, ist unser System nicht vom Strom abhängig“, erläutert Gerard Schouten von Dutch Rainmaker. „Mithilfe der Windturbine wird eine Wärmepumpe angetrieben, mit der die Luft abgekühlt wird. Diese Methode ist mit dem bei Klimaanlagen eingesetzten Verfahren vergleichbar.“
Luft enthält stets eine bestimmte Menge Wasser, wobei die konkrete Menge von der vorherrschenden Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit abhängt. So sind in 1 kg Luft bei einer Temperatur von 20 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit (RLF) von 50 % beispielsweise rund 7 g Wasser enthalten, bei einer Temperatur von 30 °C und 50 % RLF enthält die Luft dagegen nahezu 14 g Wasser.
Die Anlage zur Gewinnung von Wasser aus der Luft von Dutch Rainmaker ist insbesondere für regenarme Regionen oder gerade auch für Regionen geeignet, in denen salzhaltige Gewässer dominieren. Bestleistungen erzielt die Anlage in Gegenden mit hoher Luftfeuchtigkeit (über 50 % RLF) und Temperaturen von 20-40 °C, in Trockengebieten schneidet sie dagegen schlechter ab. „Die Anlage ist 10- bis 20-mal kleiner als die durchschnittliche Windkraftanlage in den Niederlanden und produziert 7000 Liter täglich“, so Schouten. Aufgrund der kompakten Abmessungen und dennoch hohen Erträge ist dieses Produkt besonders für die Nutzung in Haushalten und für die landwirtschaftliche Nutzung in kleinem Maßstab geeignet.

Darüber hinaus hat das Unternehmen eine Windturbinenanlage zur Gewinnung von Trinkwasser aus salzhaltigem oder verschmutztem Wasser entwickelt. „Die Anlage dient in erster Linie der Entsalzung und nicht der Reinigung des Wassers“, erklärt Schouten. „Dennoch kann die Anlage auch zur Reinigung von Flusswasser eingesetzt werden.“ Die Anlage zur Gewinnung von Trinkwasser aus Wasser kann größere Mengen Trinkwasser produzieren als die Anlage zur Gewinnung von Wasser aus der Luft – nämlich rund 50 000 Liter pro Tag.
Mit diesen auf einem Konzept der nachhaltigen Energien basierenden Produkte, die eine geschätzte Lebensdauer von 20 Jahren aufweisen, lassen sich die Umweltauswirkungen der Wassergewinnung und -reinigung deutlich reduzieren. Die Produkte wurden im Einklang mit den Grundsätzen des Cradle-to-Cradle-Konzepts entwickelt und bieten bedeutende Umweltvorteile: Es entstehen keine Abfälle, Nebenprodukte oder CO2-Emissionen.
Im Zuge der derzeitigen Kommerzialisierung sucht das Unternehmen Partner, die als Anbieter in geeigneten Regionen auftreten. Zielmärkte von Dutch Rainmaker sind der Mittelmeerraum, der Nahe Osten und Nordafrika. Darüber hinaus pflegt das Unternehmen auch Beziehungen zu den USA.
Weitere Informationen:

Trinkwasser aus der Luft

Neue Methode nutzt regenerative Energien zur Wasserproduktion
Kein Pflänzchen weit und breit - dafür ist es in der Wüste zu trocken. Doch in der Luft ist Wasser enthalten. Fraunhofer-Forscher haben nun einen Weg gefunden, aus der Luftfeuchtigkeit Trinkwasser zu gewinnen. Das System basiert nur auf regenerativer Energie und arbeitet daher vollkommen unabhängig.

Trinkwasser
Trinkwasser
© USDA/NRCS Trinkwasser
Risse ziehen sich durch den ausgedörrten Wüstenboden - die karge Landschaft ist geprägt von Wassermangel. Doch selbst dort, wo es an Seen, Flüssen und Grundwasser mangelt, sind in der Luft erhebliche Wassermengen gespeichert: In der Negev-Wüste in Israel beispielsweise beträgt die relative Luftfeuchtigkeit im Jahresmittel 64 Prozent - in jedem Kubikmeter Luft befinden sich 11,5 Milliliter Wasser.

Salzlösung saugt Feuchtigkeit auf
Forscher des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart haben gemeinsam mit ihren Kollegen von der Firma Logos Innovationen einen Weg gefunden, diese Luftfeuchtigkeit autark und dezentral in trinkbares Wasser umzuwandeln.
„Der Prozess, den wir entwickelt haben, basiert ausschließlich auf regenerativen Energiequellen wie einfachen thermischen Sonnenkollektoren und Photovoltaikzellen, was diese Methode vollständig energieautark macht. Sie funktioniert also auch in Gegenden, in denen es keine elektrische Infrastruktur gibt“, sagt Siegfried Egner vom IGB.

Das Prinzip: So genannte hygroskopische Salzsole - also Salzlösung, die Feuchtigkeit aufsaugt - rinnt an einer turmförmigen Anlage hinunter und nimmt Wasser aus der Luft auf. Anschließend wird sie in einen Behälter gepumpt, der in einigen Metern Höhe steht und in dem Vakuum herrscht.

Trinkwasser aus Luftfeuchtigkeit
Trinkwasser aus Luftfeuchtigkeit
© Logos Innovationen Trinkwasser aus Luftfeuchtigkeit
Sonnenenergie erwärmt Sole
Energie aus Sonnenkollektoren erwärmt die Sole, die durch das aufgenommene Wasser verdünnt ist. Der Siedepunkt liegt aufgrund des Vakuums niedriger als bei normalem Luftdruck. Diesen Effekt kennt man aus den Bergen: Da der Luftdruck auf dem Gipfel geringer ist als im Tal, kocht Wasser bereits bei Temperaturen deutlich unter 100 Grad Celsius.

Das verdampfte, salzfreie Wasser kondensiert über eine Destillationsbrücke und läuft über ein vollständig gefülltes Rohr kontrolliert nach unten ab, wobei die Schwerkraft dieser Wassersäule kontinuierlich das Vakuum erzeugt - eine Vakuumpumpe ist nicht nötig. Die wieder konzentrierte Salzsole fließt erneut an der Turmoberfläche hinunter, um erneut Luftfeuchtigkeit aufzunehmen.

Nächstes Ziel: Demonstrationsanlage 
„Das Konzept eignet sich für verschiedene Größenordnungen: Es sind sowohl Einzelpersonenanlagen denkbar als auch Anlagen, die ganze Hotels mit Wasser versorgen“, sagt Egner. Für beide Komponenten, die Aufnahme der Luftfeuchtigkeit und die Vakuumverdampfung, gibt es Prototypen. In Laborversuchen haben die Forscher das Zusammenspiel der beiden Komponenten bereits getestet. In einem weiteren Schritt wollen sie nun eine Demonstrationsanlage entwickeln.

Wasser aus der Luft

Wasser ist ein Wunder der Natur. Obwohl es von vielen Menschen für selbstverständlich gehalten wird, gibt es immer noch viele, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Auf der Welt sterben jedes Jahr 1,5 Millionen Kinder an den Folgen von verschmutztem Wasser.
Gabriele Schmied und Mario Fallast haben ein Gerät entwickelt, das sauberes Wasser aus Luft gewinnen kann. Sie sind die Initiatoren des Studentenprojektes „Oasis“, welches in Zukunft viele Menschen mit dringend benötigtem Trinkwasser versorgen könnte. An der TU Graz haben sie mit weiteren Kommilitonen ein Gerät entwickelt, das sich einen der wahrscheinlich alltäglichsten und einfachsten physikalischen Vorgänge zu Nutze macht – die Kondensation.
Der Prototyp macht aus Luft Wasser! Er saugt Luft an, kühlt diese ab und fängt das daraus entstehende Kondenswasser in einem Behälter auf.
Das Prinzip kennt jeder aus dem Alltag: Nimmt man sich aus dem Kühlschrank ein kaltes Getränk und lässt es kurz bei Raumtemperatur stehen, bildet sich an der kalten Flaschenoberfläche augenblicklich Kondenswasser – der Mechanismus ist derselbe wie bei dem Wasserbereitungs-Gerät. Auch unter schlechten Bedingungen, wie beispielsweise 30°C und 30% Luftfeuchtigkeit kann das Gerät pro Stunde noch etwa einen halben Liter Wasser gewinnen. Die zur Kühlung benötigte Energie soll schon in der nächsten Entwicklungsstufe durch Solarzellen gewonnen werden.
Die Idee zu diesem Gerät ergab sich aus einem Besuch Schmieds in Tansania. Sie war von den Gegebenheiten vor Ort erschüttert und sah in dem Studentenprojekt eine Möglichkeit, Menschen mit schlechter Wasserversorgung zu helfen. Der Einsatz des Geräts beschränkt sich allerdings nicht auf Wüstengebiete (in denen die Luftfeuchtigkeit nachts extrem ansteigt), sondern kann auch in Slums oder Gebieten mit schmutzigen Brunnen helfen. An die einfache Bedienbarkeit und die selten mögliche Wartung vor Ort ist bei der Entwicklung ebenfalls gedacht worden.
Das Projekt „Oasis“ wird jetzt an der TU Graz fortgeführt. Sollten sich interessierte Investoren finden, könnte es schon sehr bald in Krisengebieten für Trinkwasser sorgen.

Wasser aus der Wüste

In Wüsten gibt es nur scheinbar kein Wasser. Die Luftfeuchtigkeit in der Negev-Wüste etwa beträgt 64 Prozent. Nun haben Stuttgarter Wissenschaftler einen Weg gefunden, diese Feuchtigkeit für die Versorgung der Wüstenstadt Beersheba zu nutzen.Die heiße Luft flimmert über dem Asphalt der Straße, flimmert über dem Wüstensand. Kein Strauch, kein Baum säumen das schnurgerade schwarze Band. Und dann taucht sie plötzlich auf, die Stadt - erst die kleinen Vorstadthäuschen, dann die modernen Wohnviertel. Mitten in der Negev gelegen, gilt Beersheba als viertgrößte Metropole Israel, nach Jerusalem, Tel Aviv und Haifa. Die Stadt wurde an dem Ort gegründet, wo der Genesis zufolge Abraham einen Pakt mit Abimelech schloss und einen längst versiegten Brunnen grub, sein hungerndes und dürstendes Volk mit Wasser zu versorgen: Beer Sheva - Brunnen des Schwurs.

Jordan hat zu wenig Wasser

Auch heute ist die Stadt durstig. Industrie - Chemie und Metallverarbeitung - und Bevölkerung brauchen Wasser, sehr viel Wasser. Und damit der Traum des Staatsgründers und ersten Präsidenten Israel, David Ben Gurion, von einer blühenden Negev, von grünen Kibbuzim und Moshavim (landwirtschaftlichen Genossenschaften) Wirklichkeit werden kann, braucht es Wasser.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde das benötigte Nass mit einem verzweigten Kanalsystem aus dem Jordanfluss abgeleitet - häufig führte diese Praxis zu Konflikten mit dem Nachbarstaat. Auch klagten arabische Beduinen, dass ihnen die Stadt das Wasser abgrabe. Doch die Quellen unter der Negev sind versiegt. Um den immensen Bedarf zu stillen, müssen andere Wege gefunden werden.

Feuchte Wüstenluft

Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart haben gemeinsam mit ihren Kollegen von der Firma Logos Innovationen ein Verfahren entwickelt, dass wortwörtlich in der Luft liegt: Sie gewinnen das Wasser aus der Luftfeuchtigkeit.
Denn die Luft in den meisten Wüsten ist keinesfalls trocken. So liegt die relative Luftfeuchtigkeit in der Negev-Wüste im Jahresmittel bei 64 Prozent. Dieses Wasser mit einem umweltfreundlichen Verfahren zu gewinnen, war das Ziel der Wissenschaftler: „Der Prozess, den wir entwickelt haben, basiert ausschließlich auf regenerativen Energiequellen wie einfachen thermischen Sonnenkollektoren und Photovoltaikzellen, was diese Methode vollständig energieautark macht. Sie funktioniert also auch in Gegenden, in denen es keine elektrische Infrastruktur gibt”, sagt Siegfried Egner, Abteilungsleiter am IGB.

Salzlösung zieht Wasser an

Aber wie kann man der Luft dieses wertvolle Nass entziehen? Notwendig ist eine Substanz, die das Wasser liebt, also hygroskopisch ist. Und diese kennen wir aus unserem Haushalt: Salz. Das Salz bindet die Feuchtigkeit aus der Luft, dies nennen die Wissenschaftler Sorption. Um möglichst viel Feuchtigkeit aus der Luft gewinnen zu können, benutzen sie eine spezielle Salzsole, also eine hochkonzentrierte Salzlösung, die an einer turmförmigen Anlage herunterrinnt. So hat die Salzlösung eine enorm große Oberfläche, die dadurch sehr viel Wasser aus der Luft binden kann. Die große Oberfläche ist das eigentliche Geheimnis. Damit die Salzlösung an der Anlage überall gleichmäßig herunter läuft und die gesamte Säule benetzt, müssen Materialien gefunden werden, die eine optimale Adhesion der Sole an dieser Oberfläche gewährleisten. Rinnt die Salzlösung in „Bächlein” herab, ist deren Oberfläche nicht groß genug.
In einem zweiten Schritt muss das gewonnene Wasser von der Salzsole wieder getrennt werden: die so genannte Desorption. Dazu wird die Sole mit dem gewonnenen Wasser in einen Behälter gepumpt, der in einigen Metern Höhe steht und in dem Vakuum herrscht. Energie aus Sonnenkollektoren erhitzt diese Lösung bis zum Kochen. Durch das Vakuum wird der Siedepunkt der Lösung erniedrigt, das heißt die Lösung kocht schon bei einer niedrigeren Temperatur als 100 Grad Celsius. Das reine Wasser kann abdestilliert werden und zurück bleibt die konzentrierte Salzlösung. Diese kann dann erneut an der Turmoberfläche herunter fließen und der Kreislauf beginnt von vorn.

Von Einzelhaushalt bis Hotel

„Das Konzept eignet sich für verschiedene Größenordnungen: Es sind sowohl Anlagen für einzelne Haushalte denkbar als auch solche, die ganze Hotels mit Wasser versorgen”, sagt Egner. Für die beiden Einzelkomponenten, die Aufnahme der Luftfeuchtigkeit und die Vakuumverdampfung, gibt es Prototypen. Auch das Zusammenspiel beider Komponenten ist bereits getestet. Eine Pilotanlage soll in den nächsten zwölf bis achtzehn Monaten gebaut werden.
Nach der industriellen Fertigung könnte dann nicht nur der Traum Ben Gurions wahr werden, sondern auch weitere Wüstenstädte weltweit mit neuen Wasseranlagen versorgt werden - eines der dringendsten Menschheitsprobleme käme dann einer Lösung näher.

Deutsches Unternehmen gewinnt Trinkwasser aus der Luft

Die kommenden zehn Jahre sind von der Unesco zur Dekade des Wassers erklärt worden. Unter dem Titel "Wasser zum Leben" wird das Problem der weltweiten Wasserknappheit somit international thematisiert. Demnach fehlt mehr als einer Milliarde Menschen der Zugang zu sauberem Trinkwasser. Diese Zahl zu halbieren, ist Zielvorgabe des UN-Gipfels, der im Jahr 2000 die Millenniumsentwicklungsziele für 2015 festgelegt hat. Einen entscheidenden Beitrag hierzu kann eine innovative Verfahrenstechnik zur Wassergewinnung aus der Luft leisten, die von einem Unternehmen aus Herten, der Aqua Society, Inc., entwickelt wurde.
Hierzulande - wo eine permanente Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser als selbstverständlich angesehen wird - ist die internationale Wasserproblematik nur schwer nachvollziehbar. Auch global gesehen ist Wasser scheinbar im "Überfluss" vorhanden: Es bedeckt über 70 Prozent der Erdoberfläche. Dennoch gilt Wasser als das wertvollste Gut unseres Planeten. Warum das so ist, erkennt man erst, wenn man sich vor Augen führt, dass das lebenswichtige Süßwasser den vergleichsweise geringen Anteil von knapp 3 Prozent des gesamten Wasservorkommens ausmacht. Und ein Großteil hiervon ist in Form von Eis und Schnee im Polarkreis und an den Gletschern gebunden - und somit quasi unzugänglich.
Bergbautechnologie löscht Durst von Millionen
Wasser kennt aber neben dem flüssigen und gefrorenen noch einen weiteren Zustand - den gasförmigen: In Form von Luftfeuchtigkeit enthält die Atmosphäre mit etwa 5.000 km3 rund zehnmal mehr Wasser als alle Flüsse der Welt zusammen. Diese bisher ungenutzte Quelle zu erschließen und damit den Durst von Millionen zu stillen, hat sich die Aqua Society, Inc. zur Aufgabe gemacht. Aqua Society hat mit "Aquamission" eine Technologie entwickelt, die ursprünglich aus dem deutschen Bergbau stammt und die in der Erdatmosphäre gebundene Luftfeuchtigkeit mittels Kondensation als Trinkwasserquelle erschließt.
Während die Geräte im Bergbau in erster Linie dazu dienen, die Luft zu kühlen - wobei sich als Nebenprodukt Kondenswasser bildet, steht dieser Effekt bei dem Verfahren zur Trinkwassergewinnung im Vordergrund: Hier wird zuallererst Wasser gewonnen, das anschließend gefiltert und mineralisiert wird. Nebenbei dient der Kühlprozess zur Klimatisierung von Gebäuden. Wirtschaftlich interessant wird dieses Verfahren insbesondere dadurch, dass die bei dem Kondensationsprozess entstehende Abwärme als zusätzliche Energiequelle genutzt werden kann.
Weltweit einzigartige Technik stammt aus dem Ruhrgebiet
Die von dem Hertener Unternehmen entwickelten Geräte zur Trinkwassererzeugung sind kaum größer als eine Tiefkühltruhe. Sie saugen große Mengen Luft an, kühlen sie bis zum Taupunkt ab und sammeln das entstehende Kondenswasser in einem Auffangbehälter, wo es gefiltert und mineralisiert wird. Auf diese Weise entsteht reines Trinkwasser, das den Qualitätsnormen der WHO entspricht. In Regionen mit warmen Temperaturen und einer hohen Luftfeuchtigkeit kann eine einzige Maschine pro Tag bis zu 1.000 Liter Wasser erzeugen. Genug, um 300 Menschen damit zu versorgen. Diplom-Ingenieur Hubert Hamm, Managing Director Research & Development bei Aqua Society, denkt aber bereits viel weiter: "Mit unserer weltweit einmaligen Technologie könnten ganze Dörfer mit Wasser versorgt und die Ausbreitung von Seuchen durch Schmutzwasser verhindert werden. Luftfeuchtigkeit gibt es schließlich an jedem Ort der Welt."
Das Verfahren zur Trinkwassergewinnung aus der Luft wird derzeit in den Vereinigten Arabischen Emiraten einem Langzeittest unterzogen. Hierbei werden drei Prototypen an unterschiedlichen Standorten der Golfregion hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit getestet. Eine der Anlagen befindet sich in einer Produktionshalle, die durch die beim Kondensationsprozess entstehende Kälte vollständig klimatisiert wird - gleichzeitig entsteht infolge des Klimatisierungsprozesses reines Trinkwasser, das hier bereits den täglichen Bedarf der 35 Mitarbeiter und deren Familien deckt.
Hubert Hamm | Quelle: presseportal
Weitere Informationen: www.aqua-society.com

Wasser aus Luft - Kanadische Anlage


Maschine soll aus Luft Wasser machen

Sauberes Wasser selbst gemacht: Eine kanadische Erfindung verspricht Selbstversorgern den ultimativen Kick - die Herstellung von eigenem Wasser mit Hilfe von Luft. Das teure Maschinchen kann allerdings nur einen Bruchteil des Tagesverbrauchs decken.

Das Ding, mit dem Jonathan Ritchey und Rick Howard die Welt verändern möchten, sieht aus wie ein halbierter Riesengolfball. Watermill, also Wassermühle, heißt die Erfindung, die die Kanadier mit ihrer Firma Element Four gerade vermarkten. Das Gerät soll etwas vollbringen, was beim ersten Zuhören einigermaßen unglaublich klingt - und zwar sauberes Wasser nur aus der Luft gewinnen.
Vier Jahre lang haben die beiden Tüftler an der Anlage gearbeitet, die wie folgt funktioniert: Das halbrunde Gerät, das zum Beispiel außen am Haus angebracht werden kann, saugt zunächst über zwei Einlassöffnungen Luft an. Watermill holt das kostbare Nass nämlich aus der Luftfeuchtigkeit. Dazu wird die Luft gefiltert, um Staub und Schmutz herauszuhalten, und anschließend abgekühlt. Dabei kondensiert die enthaltene Feuchtigkeit. Das so gewonnene Wasser wird gesammelt und abschließend gereinigt. Ein Aktivkohlefilter und UV-Bestrahlung, beides in der Wasserreinigung übliche Verfahren, sollen für einen sicheren Trinkgenuss sorgen.
Der Feuchtigkeitsanteil der Umgebungsluft ist höchst unterschiedlich, liegt aber nach Angaben von Element Four zwischen vier und 25 Gramm Wasser pro Kubikmeter Luft. Zehn bis 40 Prozent davon könne Watermill herausfiltern. Für die Natur sei das vollkommen unproblematisch, da der Wasserkreislauf aus Verdunstung und Niederschlag immer neu befüllt werde. Die durchschnittliche Verweildauer von Wasser in der Atmosphäre liegt bei etwa zehn Tagen, dann kommt das Nass wieder auf die Erdoberfläche zurück.
Die Erfinder rechnen vor, dass die Betriebskosten der Maschine - gerechnet mit kanadischen Energiepreisen - bei etwa drei bis vier Cent pro Liter erzeugtem Wasser liegen. In Deutschland kann man diesen Wert wegen des hier höheren Strompreises in etwa verdreifachen. Immerhin: Der zum Betrieb nötige Strom, das Gerät hat eine Leistung von 300 Watt, kann aus dem normalen Netz kommen - aber auch aus Windkraftanlagen oder von Solarpanels.
Damit die Maschine effektiv funktioniert, sollte die Luftfeuchtigkeit über 30 Prozent liegen. Heiße Wüstenländer fallen damit als Einsatzgebiet aus - und doch glaubt Element Four, dass die Erfindung zum Massenprodukt in Industrie- und Schwellenländern taugt. Eine spezielle Weiterentwicklung, Waterwall, soll größere Mengen an Wasser herstellen können - und die oft störungsanfälligen Stromnetze von Entwicklungsländern schonen.
Je nach den jeweils herrschenden Bedingungen soll die Steuerungselektronik des Gerätes die optimalen Einstellungen finden. Zum Beispiel ist es oft sinnvoll, früh morgens, wenn die Luft besonders feucht ist, mit starker Leistung zu arbeiten. In der Mittagshitze kann die Wassermühle hingegen eine ruhigere Gangart einlegen.
Offiziell wollen die Kanadier ihr Produkt im Februar kommenden Jahres auf den Markt bringen: Für rund 1200 Dollar soll der Wassermacher für den Hausgebrauch über den Tisch gehen - zunächst in den USA, Großbritannien, Italien, Australien und Japan. Allerdings können sich Interessierte bereits jetzt einen Eindruck von der Arbeit des Gerätes verschaffen: Im New Yorker "Wired Store", einer Einrichtung, in der das US-Magazin jedes Jahr kurz vor Weihnachten besonders trendige Hightech-Produkte präsentiert, ist die Watermill seit einigen Tagen zu sehen.
Mindestens ein Problem hat das Gerät, von dem seine Erfinder hoffen, dass es als erste Erfindung seit der Mikrowelle für eine Revolution auf dem Hausgerätemarkt sorgen wird: Es stellt mit 12 Litern am Tag nicht übermäßig viel Wasser her. Ein durchschnittlicher Deutscher könnte damit also bestenfalls ein Zehntel seines Tagesverbrauchs decken, ein Nordamerikaner sogar noch weit weniger. Außerdem dürfte das durch die Kondensation gewonnene Wasser, ähnlich wie Regenwasser, vergleichsweise weich sein. Wer seinem Körper Mineralstoffe zuführen möchte, könnte da womöglich trotzdem zur Mineralwasserflasche greifen.